Herbstfest 2018

Impressionen Herbstfest 2018

 

 

Aufgaben und Lösungen

Junior Aufgaben

A1

Schwarz steht im Schach.
Durch welche Möglichkeiten kann er dem Schach ausweichen?
Kann Schwarz auch rochieren?

Lösung:

Kf8,Kf7,Sc6,Sd7

König steht im Schach darf nicht rochieren.

A2

Weiß am Zug kann gewinnen.
Wie?

Lösung

Bauer in Springer umwandeln. Sf8 Matt

A3

Die Könige und Türme haben noch nicht gezogen. Kann Weiß oder Schwarz rochieren? Wenn ja, kurz oder lang oder beides?

Lösung

Weis kann nur kurz Rochieren da Feld c1 von der Dame angegriffen wird.

Schwarz kann nur Lang rochieren. Feld b8 ist zwar angegriffen, der König zieht bei der Rochade nicht über dieses Feld. Schwarz kann nicht kurz rochieren, da Lf8 im Weg steht.

A4

 

Schwarz macht einen Fehler indem er c2–c1D zieht. Was ist jetzt der beste Zug für Weiß?

Lösung

Weis zieht Bauer b6 Matt.

Besserer Zug für Schwarz ist Dh2 Matt anstelle von c2–c1D.

A5

Weiß am Zug setzt in zwei Zügen matt. Was ist der erste Zug?

Lösung

Th3 Doppelschach , Kg8, Dh7

A6

Wie gewinnt Weiß am Zug?

Lösung

a7,Kf7,Th8,Ta7,Th7 Schach,Kg8,Ta7 tutm mehr Gewinn (nennt man Umgehung)

oder a7,Ke6,Te8 Schach,Kd7,a7-a8 neue Dame

A7

Weiß am Zug setzt in drei Zügen matt.

Was ist der erste Zug?

Wie nennt man ein solches Matt

Lösung

Sh6 Doppelschach,Kh8,Dg8 Schach,Tg8,Sf7  Matt nennt man esticktes Matt.

A8

Mit welcher prächtigen Kombination gewann hier Schwarz?

Lösung

Sg3 Schach. Falls hxg3 dann Ta8 und gegenTh8 Matt ist kein Keaut gewachsen. Weis kann noch mit Df2 die Dame opfern. Verzögert das Ende nur um einen Zug. /  Falls Dxg3, Tb1 und Weis hat einen Turm mehr

Profi Aufgaben 

1.Aufgabe (Kombination)

Schwarz am Zug

Mit welchem Zug kann Schwarz den Angriff entscheidend verstärken?

2.Aufgabe (Kombination)

Weiss am Zug.

Muss Weiss sich mit 1.Txd8+, Dxd8 2.Df3 bescheiden oder steht ihm ein besserer Zug zur Verfügung?

3.Aufgabe (Kombination)

Schwarz am Zug

1…. Lxf2 2.Kxf2, g3+ 3.Kg1 gxh2 4.Kxh2 führt nur zu Remis. Gibt es etwas Besseres?

4.Aufgabe (Kombination)

Schwarz am Zug.

Sicherlich eine der schönsten Kombinationen der Schachgeschichte – und nicht ganz leicht. Ein Tipp: Die Bauern sind die Helden des schwarzen Opferspiels.

 

5.Aufgabe (Studie)

Weiß am Zug.
Eine der bekanntesten Studien der Schachgeschichte. Weiß hält Remis, obwohl es scheint, dass der gegnerische Bauer dem weißen König weit enteilt ist und der eigene Bauer ohne Mühe vom gegnerischen König aufgehalten werden kann.

6.Aufgabe (Studie)

Weiß am Zug.
Auch hier ist die Aufgabe, remis zu halten. Das ist schwieriger, als es auf den ersten Blick aussieht, denn auf c8D spielt Schwarz Lf5+, schlägt danach die Dame auf c8 und deckt damit zugleich den Bauern auf b7. Das Manöver aus der Studie von gerade eben führt aber auch hier zum Erfolg.

7.Aufgabe (Problem)

Matt in drei Zügen.
Die Lösung findet sich leichter, wenn Sie überlegen, welche Mattbilder es überhaupt gibt.

8.Aufgabe (Problem)

Matt in fünf Zügen
Je unwahrscheinlicher der Zug Ihnen erscheint, desto eher ist es der Richtige!

 

Lösungen Profi Aufgaben

1.

Pirrot – Hertneck, 1989

  1. … Lc8-g4 entscheidet die Partie sofort. Es droht Lg4xf3, so dass Weiß den Läufer schlagen muss. f3xg4 kommt nicht in Betracht, weil Schwarz dann die weiße Dame auf f7 schlagen kann (Df2xf7), es bleibt daher nur 2. Tg1xg4. Darauf folgt aber die elegante Mattfolge 2. … Df2-f1+ 3. Tg4-g1 Sh5-g3+  4. h2xg3  Df1-h3++

 

2.

Pagilla – Carbone, 1985

Der überraschende Zug 1. Dc6-a8 entscheidet sofort, weil nach 1. … Td8xa8  2. f6xe7 Schwarz keine Verteidigung gegen 3. Td1-d8 nebst 4. e7-e8 hat.

 

3.

Szalai-Marillai, 1971

  1. … g4-g3 ist der einzige Gewinnweg, obwohl der Zug die Springergabel auf f3 zulässt. Nach 2. Sh2-f3+ Kh4-h5 3. Sf3xd4  h3-h2+  4. Kg1-g2  g3xf2 kann Weiß nicht verhindern, dass sich einer der beiden schwarzen Bauern zur Dame umwandelt.

 

4.

Ortueta – Sanz, 1931

  1. … Td2xb2 2. Sa4xb2 c4-c3 

Zieht Weiß nun den Springer nach a4, c4 oder d1, so folgt c3-c2 und der Bauer erreicht die erste Reihe und wandelt sich um in eine Dame. Zieht der Springer aber nach d3, so folgt 3. … c5-c4+  4. Kg1-f1  c4xd3  5. Kf1-e1 c3-c2  6. Ke1-d2  Lb6-e3+ und der c-Bauer wandelt sich zur Dame. Auch 4. Tb7xb6 hilft wegen c4xd3 nicht weiter. Der Turm kann nicht verhindern, dass einer der beiden auf der dritten Reihe stehenden Bauern die gegnerische Grundreihe erreicht.

Deshalb muss Schwarz den Läufer auf b6 sofort schlagen: 3. Tb7xb6 

Es folgt der nächste Hammerzug: c5-c4!! Es ist unglaublich. Obwohl er zwei Figuren weniger hat, gewinnt Schwarz mit diesem stillen Zug, der dem Springer das lebensnotwendige Feld d3 nimmt.

  1. Tb6-b4 (Sb2xc4 c3-c2)  a7-a5.  Der nächste (und letzte) Donnerschlag. Auf 5. Tb4xc4 folgt c3xb2 und der weiße Turm kann weder über b4 noch über c1 das Entstehen einer neuen Dame verhindern. Auf Sb2xc4 folgt erneut c3-c2.

 

Richard Reti, 1921

Weiß muss entweder seinem eigenen Bauern bei der Umwandlung helfen oder den gegnerischen Bauern einholen. Indem er dem gegnerischen Bauern nicht in gerader Linie hinterhereilt (über h7, h6 usw.), sondern den gleichschnellen Weg über die Diagonale g7, f6 und e5 wählt, kann er beide Aufgaben miteinander kombinieren und eines der beiden Ziele erreichen:

  1. Kh8-g7 h5-h4 2. Kg7-f6  Ka6-b6 

Auf 2. … h4-h3 folgt 3. Kf6-e7 und der weiße König ist nahe genug an seinem Bauern, um ihm zu helfen, gleichzeitig mit dem schwarzen einzuziehen.

  1. Kf6-e5 h4-h3

Auf 3. … Kb6xc6 folgt 4. Ke5-f4 und der weiße König fängt den schwarzen Bauern ab.

  1. Ke5-d6 h3-h2 5. c6-c7  und beide Bauern ziehen gleichzeitig ein.

 

6.

Sarytschew, 1928

Der paradoxe Lösungsweg besteht darin, den gegnerischen Freibauern nach vorne zu drängen, um ihn dann mit Hilfe des Reti-Manövers aus der vorangegangenen Studie noch abzufangen.

  1. Kd7-c8 b7-b5 2. Kc8-d7  b5-b4  3. Kd7-d6  Lh7-f5  4. Kd6-e5  Kf3-g4  5. Ke5-d4 und der weiße König holt den schwarzen Bauern ein. Wenn der schwarze Läufer den Bauern deckt, lenkt ihn Weiß mittels c7-c8 einfach ab.

 

7.

Sam Loyd, 1887

Die Dame muss einerseits auf der sechsten Reihe bleiben, um im Falle von b5-b4 auf a6 matt setzen zu können. Auf der anderen Seite muss sie im Falle von Ka4-b4 den schwarzen König zurückdrängen und gleichzeitig den c-Bauern decken. Dies geht nur mit 1. Db6-h6  Ka4-b4 (b5-b4  2. Dh6-a6++. Auf Ka4-a5 folgt Ka2-b3 nebst Db6++) 2. Dh6-c1  Ka4/a5  3. Dc1-a3++

 

8.

Sam Loyd, 1861

Die Lösung wird verständlich, wenn man sich klarmacht, dass Weiß ganz einfach droht, mit dem Turm auf b5 über d5 oder f5 auf der ersten Reihe matt zu setzen. In der Ausgangsstellung könnte Schwarz dies aber wegen des ebenfalls auf der 5. Reihe stehenden weißen Königs mit Tc8-c5 verhindern. Deshalb 1. b2-b4  Tc8-c5 (zu anderen Zügen später) 2. b4xc5  a3-a2 (es drohte Tb5-b1++)  3. c5-c6

Es droht erneut Td5/f5. Der einzige Zug, der beide Drohungen abwehrt, ist 3. … Ld8-c7 (auf Td5 mittels Lxg3 und auf Tf5 mittels Lxf4). Auf c7 nimmt der Läufer aber dem Springer auf a8 das letzte Feld. Nach 4. c6xb7 kann Schwarz deshalb spielen, was er will. Stets folgt 5. b7xa8D mit Matt auf der großen Diagonale.

Andere Züge auf b2-b4 helfen Schwarz gleichfalls nicht weiter. Nach Tc8-c6 folgt beispielsweise einfach Tb5-Td5. Auf Tc8xc2 nimmt Weiß den Turm einfach mit dem Springer und setzt anschließend den oben skizzierten Plan um.

Angeblich hat Sam Loyd dieses Problem komponiert, um einen befreundeten Problemkomponisten reinzulegen. Dieser pflegte zu wetten, dass er jede Stellung zergliedern könne und sagen könne, mit welchem Stein das Hauptmatt zu geben sei. Deshalb erbot sich Loyd, ihm eine Aufgabe zu stellen, die er zergliedern und von der er sagen solle, welcher Stein nicht mattsetze. Der Freund zeigte tatsächlich auf den Bauern b2 als den unwahrscheinlichsten Stein.